Produktives Lernen

Seit dem Sommer 2019 bietet die Max-Tau-Schule in Kiel für SchülerInnen eine Alternative zur Regelschule. Es handelt sich dabei um ein Bildungsangebot des Landes Schleswig-Holstein, das für die 8. Und 9. Klassen vorgesehen ist. Im Rahmen des Produktiven Lernens erhalten Jugendliche die Möglichkeit, an drei Tagen pro Woche an einem selbst gewählten Praxisplatz zu arbeiten und an zwei Tagen in der Schule zu lernen.
Das Produktive Lernen eröffnet den SchülerInnen die Möglichkeit, in zwei Schuljahren auf einem anderen, stärker handlungs- und praxisorientierten Weg, einen Schulabschluss (ESA) zu erreichen.

Informationen für SchülerInnen
Informationen für Betriebe
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Das Projekt wird derzeit vom Institut für Produktives Lernen in Europa in Berlin (IPLE) begleitet.

Inhalt
Was ist Produktives Lernen?
Wie verläuft das Produktive Lernen?
Was kann ich im Produktiven Lernen erreichen?

Was ist Produktives Lernen?
Du möchtest möglichst selbst bestimmen, was du lernst und welchen Fragen du nachgehst?
Im Produktiven Lernen entscheidest du, mit welchen Themen oder Fragestellungen du dich beschäftigen möchtest. Einmal in der Woche berätst du dich dazu mit deiner Lernbegleiterin oder deinem Lernbegleiter und entwickelst einen individuellen Lernplan.
Du erhältst damit viele Freiheiten, bist aber auch viel mehr für dein eigenes Lernen verantwortlich.

Du möchtest in der Praxis tätig sein und nicht nur in der Schule sitzen und lernen?
Im Produktiven Lernen findet ein großer Teil deines Lernens an selbst gewählten Praxislernorten statt. Insgesamt lernst du pro Schuljahr drei verschiedene Berufsfelder kennen und am Ende deiner Schulzeit wirst du ziemlich genau wissen, welchen Berufsweg du einschlagen möchtest.

Du möchtest anders lernen und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen die Schule erfolgreich beenden?
Im Produktiven Lernen lernst du praxisorientiert. Das bedeutet, dass schulische Inhalte mit Praxiserfahrungen verknüpft und dadurch auch besser verstanden werden.
In unseren Lernwerkstätten bearbeitest du entweder allein oder gemeinsam mit Anderen Aufgaben, recherchierst dazu in Fachbüchern oder am PC. Oftmals werden mit Hilfe verschiedenster Präsentationstechniken die Ergebnisse in der Lerngruppe vorgestellt und im Anschluss diskutiert.
Regelmäßig besprechen wir in der Kommunikationsgruppe, was gut funktioniert und was verbessert werden könnte. Hier erhältst du u.a. wichtige Lerntipps, tauschst dich mit anderen Jugendlichen aus und kannst Veränderungswünsche (z.B. Exkursionen und Projekte) zur Diskussion stellen.

Wie verläuft das Produktive Lernen?
Das Produktive Lernen richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klasse, die eine Alternative zum herkömmlichen Schulunterricht suchen. In der Regel bewirbst du dich zum Ende der 7. Klasse und bleibst dann zwei Jahre im Projekt.
Deine Zeit im Produktiven Lernen beginnt mit einer mehrwöchigen Orientierungsphase, in der du das Konzept, deine Lernbegleiter/innen und die anderen Teilnehmer/innen kennenlernst. Erst danach entscheidest du und/oder deine Lernbegleiterin bzw. dein Lernbegleiter, ob diese Art des Lernens zu dir passt.
Hast du dich für das Produktive Lernen entschieden, wirst du an drei Tagen in der Woche in der Praxis und an zwei Tagen in der Schule lernen. Die Lerngruppen sind klein und wachsen schnell zu einer Gemeinschaft zusammen.
Das Schuljahr ist in drei Abschnitte (Trimester) unterteilt. Am Ende eines jeden Trimesters erhältst du einen Bildungsbericht und ein Punktezeugnis. Am Schuljahresende werden die Punkte in Noten umgerechnet.

Was kann ich im Produktiven Lernen erreichen?
1. Eine umfangreiche Berufsorientierung
Kennenlernen verschiedener Berufsbilder
Erprobung berufspraktischer Fähigkeiten in unterschiedlichen Bereichen
sicherer Umgang mit Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsgesprächen
persönliche Beratung zu beruflichen Perspektiven mit Lernbegleitern und Berufsberatern

2. Stärkung persönlicher Kompetenzen
sichere Selbsteinschätzung der eigenen Interessen, Stärken und Grenzen
Entwickeln von Lernstrategien
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
Flexibilität durch Bewährung an verschiedenen Praxislernorten
Sicherheit beim Sprechen und Präsentieren vor Gruppen
Übernahme von Verantwortung

3. Erwerb von Schlüsselqualifikationen
Selbständigkeit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
Toleranz, Teamfähigkeit und konstruktive Konfliktlösung
Kreativität und Neugier
Umgang mit verschiedenen Arbeits- und Präsentationstechniken
Auseinandersetzung mit Sach- und Fachtexten

4. Schulabschluss
ESA