Max Tau – Schriftsteller, Lektor und Verleger

geboren am 19.1.1897 (in Beuthen)
gestorben am 13.3.1976 (in Oslo)

Max Tau studierte bis 1928 in Kiel Literaturwissenschaft, arbeitete dann in Berlin beim Cassirer Verlag als Lektor und gilt als Entdecker vieler wichtiger Schriftsteller, zum Beispiel von Marie-Luise Kaschnitz, Luise Rinser und Wolfgang Koeppen.

1938 halfen ihm Freunde, Deutschland zu verlassen, weil er als Jude in Lebensgefahr war. Viele seiner Angehörigen und Freunde sind von den Nationalsozialisten umgebracht wurden. In Norwegen konnte er leben und arbeiten, bis er 1942 vor den deutschen Besetzern nach Schweden floh. Mitten im Krieg half er dort, einen Verlag für deutsche Literatur zu gründen.

Nach dem Ende des Krieges 1945 setzte sich Max Tau sofort für die Versöhnung der von den Nationalsozialisten überfallenen Länder mit Deutschland ein sowie für die Aussöhnung von Juden und Christen. Er blieb bis zum Ende seiner Lebenszeit in Oslo, arbeitete dort als Lektor und schrieb Bücher über sein Leben.
„Das Land, das ich verlassen mußte“ „Ein Flüchtling findet sein Land“
In seinen zahlreichen Reden sprach er über die Verständigung der Menschen und den Frieden der Völker.

1950 war er der erste Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Viele Auszeichnungen und Preise folgten, zum Beispiel der Nelly Sachs Preis, der Sonning Preis, das Große Bundesverdienstkreuz u.a.
1965 ernannte ihn die Kieler Universität zu ihrem Ehrenbürger.
1967 wurde unsere Schule auf seinen Namen getauft. Einmal im Jahr besuchte er die Schule, und die Schüler und Lehrer liebten ihn wegen seiner Herzenswärme.

„Wer sich zu Max Tau bekennt, bekennt sich zur Verständigung, zur Brüderlichkeit.“

Stadtschulrat Dr. Hoffmann bei der Einweihungsfeier der Schule am 23.6.1967

Bild Max Tau

Bei einem Schulfest im Jahr 1968 besuchte Max Tau unsere Schule.